Goaßlschnalzer brauchen mehr Platz
Goaßlschnalzer brauchen mehr Platz

Goaßlschnalzer brauchen mehr Platz

Den Meringer Almarausch-Trachtlern wird es im Gebäude am Sommerkeller zu eng. Der Verein hat schon eine Lösung im Blick.

Von Peter Stöbich

 

Mering Trachtenheim 2016 08 11

Die Almarausch-Mitglieder treffen sich seit fast 50 Jahren im Vereinsheim am Sommerkeller in Mering.Foto: Peter Stöbich

 

Die in vier Monaten geplante Weihnachtsfeier, die der Meringer Verein Almarausch im Trachtenheim am Sommerkeller veranstalten will, könnte für die Mitglieder auch einen Abschied bedeuten. Denn sie wollen ihrem idyllischen Quartier nach fast 50 Jahren den Rücken kehren und in ein neues, größeres Haus umziehen. Die Vorsitzenden Wolfgang Loder und Leni Zieglmeir haben den Vertrag für einen 480000 Euro teuren Neubau zwar noch nicht unterzeichnet, der Plan ist aber schon in Arbeit.

„Mei, ham mir da herin g’lacht!“, erinnert sich Spielleiterin Zieglmeir an lustige Theater-Proben im Trachtenheim, das für Aufführungen vor Publikum aber viel zu klein ist. Deshalb soll ab 5. November das Stück „Alles in Ordnung“ wie in den vergangenen Jahren wieder im Papst-Johannes-Haus gezeigt werden.

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Alles in Ordnung ist in dem angemieteten Gebäude am Sommerkeller nicht mehr. Es ist sanierungsbedürftig, nicht behindertengerecht und viel zu eng, etwa wenn für den Kronentanz geprobt wird oder wenn die Goaßlschnalzer im Freien üben müssen, worüber sich dann die Nachbarn aufregen. Die Vereinsfahne ist privat untergebracht, und mangels Platz sind auch die Theaterkulissen ausgelagert.

Im Frühjahr 1909 war das Haus der Feuerschützengesellschaft Mering „als dauernde Heimstätte zur Pflege des Schießsports“ überlassen worden, ab 1967 übernahmen es die Almarauscher von Baron Luitpold von Grauvogl von der Schlossbrauerei. „Davor waren wir im Turnerheim, dem heutigen Papst-Johannes-Haus“, berichtet Loder, der seit seinem 14. Lebensjahr dem Verein angehört.

Nicht nur er verbindet viele Erinnerungen mit dem Heim. Alte Bilder, Ehrenteller, Pokale und Urkunden zeugen von der mehr als 100-jährigen Vereinsgeschichte, ein historisches Foto zeigt die Trachtler im Jahr 1927 beim traditionellen Schäfflertanz. Die Geschichte des Vereins reicht eigentlich bis ins Jahr 1896 zurück. „Damals gründete eine kleine Anzahl von Idealisten den Theaterclub Mering“, weiß Zieglmeir. 16 Jahre später erwogen die Mitglieder, den Klub in einen Trachtenverein umzuwandeln. Nach Festlegung der noch heute gültigen Richtlinien, „das von unseren Vorfahren übermittelte Brauchtum zu wahren und zu pflegen“, wurde im Februar 1912 der Gebirgstrachtenverein Almarausch gegründet.

Da die im Landkreis Aichach-Friedberg ansässigen Trachtenvereine drei verschiedenen Gauverbänden angehörten, wurde 1992 die Arbeitsgemeinschaft der Trachtenvereine im Landkreis gebildet. Darin sind außer dem Bezirk Mering (mit Ausnahme von Scheuring, das zum Landkreis Landsberg gehört) die folgenden Vereine vertreten: Paartaler Merching, Aichach, Metzenried und Pöttmes.

Jetzt schlagen die Almarauscher ein neues Kapitel in ihrer langen Geschichte auf und planen weit in die Zukunft. Ihre neue Heimstatt soll an der Hermann-Löns-Straße in der Nachbarschaft des Tennisklubs entstehen, auf einem Erbpacht-Grundstück der Gemeinde, die den Neubau in Holzbauweise laut Loder mit 130000 Euro unterstützt. Künftig sollen dort bis zu 180 Zuschauer Platz finden.

Mit einem ersten Entwurf verdeutlichten die Vereins-Vorsitzenden im Gemeinderat, wie das Trachtenheim ausschauen könnte: Der Raum soll auf zwei Dritteln des Hauses frei sein bis unters Dach, damit die Goaßlschnalzer genügend Platz haben; auch manche Tanzfigur der Aktiven erfordert höhere Räume. Das andere Längsdrittel soll eine Zwischendecke bekommen und eine mobile Trennwand für einen kleineren Übungs- und Tagungsraum. Zwei niedrigere Anbauten für die Küche und einen Lagerraum für Requisiten runden das neue Bauwerk ab.

 

 

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