Almarausch-Trachtler dürfen neues Heim bauen
Almarausch-Trachtler dürfen neues Heim bauen

Almarausch-Trachtler dürfen neues Heim bauen

Der Verein will viel Eigenleistung mit einbringen. Der Markt Mering gibt 130000 Euro Zuschuss und muss außerdem bei den Außenanlagen mehr investieren, als ursprünglich gedacht

Von Gönül Frey

 

Ein neues Vereinsheim mit Veranstaltungssaal und Bühne wollen die Meringer Almarausch-Trachtler bauen. Denn die Hütte am Sommerkeller ist für den regen Verein zu klein, sanierungsbedürftig und es gibt immer wieder Schwierigkeiten mit den Anwohnern. Der Neubau soll auf einem Gemeindegrundstück an der Hermann-Löns-Straße entstehen. Zum Bauantrag gab der Gemeinderat nun seine Zustimmung ebenso wie zur finanziellen Unterstützung.

Der Markt Mering stellt das rund 4500 Quadratmeter große Grundstück zur Verfügung, das er extra erworben hat. Bereits im Vorfeld zugesichert worden war dem Verein ein Baukostenzuschuss von 130000 Euro. Für eine unangenehme Überraschung sorgten die Erschließungskosten, die ebenalls die Kommune trägt. Diese waren ursprünglich mit 150000 Euro in den Haushalt eingestellt, werden sich jedoch auf knapp 330000 Euro belaufen.

Außerdem übernimmt der Markt Mering eine Ausfallbürgschaft für den Kredit in Höhe von 220000 Euro. Die Almarausch-Trachtler haben ihre gesamten Baukosten mit knapp 480000 Euro veranschlagt. 140000 Euro hat der Verein zusammen gespart. Dazu kommt das Darlehen und den Rest wollen die Mitglieder als Eigenleistung erbringen. Sie übernehmen auch die Grabungsarbeiten für die Erschließung.

Das Gebäude wird 32 auf 18,5 Meter groß und hat einen Veranstaltungssaal mit Bühne, in dem rund 120 Zuschauer Platz haben. Vor allem die finanzielle Seite des Projekts sorgte bei den Gemeinderäten für kritische Mienen. Bürgermeister Hans-Dieter Kandler hielt den Räten jedoch vor Augen, dass gerade der Trachtenverein bei jeder Feierlichkeit mit seiner Fahnenabordnung dabei sei. „Wenn man das möchte, muss es das einem auch wert sein“, mahnte er. Außerdem erläuterte er die hohen Erschließungskosten. In der Summe sei die gesamte Außenanlage mit Fußwegen, Parkplätzen und Bepflanzung enthalten. „Und das soll ja auch Bestandteil einer Freizeitanlage sein“, sagte Kandler. Denn hinter dem neuen Trachtenheim will die Gemeinde in Zusammenhang mit den derzeit entstehenden Baugebieten einen großen Spielplatz errichten. Der im Oberfeld I aktive Bauträger Michael Dumberger hat dafür vertraglich 60000 Euro zugesichert.

CSU-Rat Stefan Enzensberger verwies auf die angespannte Haushaltslage und regte an, sich bei der Erschließung auf das nötigste zu beschränken. Max Bader (CSU) machte sich Sorgen über die Kalkulation des Vereins. Er würde ein Haus der Größe auf die doppelten Baukosten schätzen. Andreas Vötter von den Almarausch-Trachtlern erklärte, dass der Kalkulation ganz konkrete Angebote der Firmen zugrunde liegen. Nachfragen gab es auch dazu, wie der Verein den Kredit abfinanzieren wolle. Zweite Vorsitzende Leni Zieglmeir erläuterte, dass sich die Trachtler im neuen Heim jährlich 5000 Euro an Pachtkosten sparen. Außerdem sollen die Räume in nutzungsfreien Zeiten an andere Vereine untervermietet werden. „Und wir haben es ja auch geschafft, mit unseren Einnahmen die 140000 Euro Eigenkapital in nur 15 Jahren anzusparen“, ergänzte Vötter.

CSU-Sprecher Georg Resch brachte noch eine andere Frage vor, die seine Fraktion beschäftigt. Denn der Meringer Pfarrer hatte ja vor kurzem seine Vision 2025 für ein gemeinsames Bürger- und Gemeindezentrum ins Spiel gebracht. Einige der CSU–Räte waren der Meinung, dass zunächst geklärt werden sollte, ob dieses Großprojekt kommt und falls ja, ob dort nicht auch die Trachtler mit unter kommen könnten. Bürgermeister Kandler entgegnete, die Frage sei zwar berechtigt. Er habe jedoch mit dem Pfarrer den Raumbedarf grob geschätzt. Und allein für die Pfarrei, Rathaus und Veranstaltungssaal wäre man bei rund 3500 Quadratmetern. Er warnte davor, in das Projekt alles hinein packen zu wollen.

SPD-Sprecherin Irmgard Singer-Prochazka verwies darauf, dass gerade wenn die Vision 2025 kommt, das Trachtenheim als Ausweichraum wichtig sei. Denn während der Bauzeit fehlt ja der Platz im Papst-Johannes-Haus. Grünen-Sprecherin Petra von Thienen betonte, dass unbedingt gewährleistet sein müsse, dass auch andere Vereine und Organisationen das neue Gebäude nutzen können.

Am Ende stimmte das Gremium mit 17:6 für die Bau- und Nutzungsvereinbarung. Der Bauantrag erhielt dann mit 19:4 Stimmen das gemeindliche Einvernehmen. Wolfgang Loder, Vorsitzender der Trachtler reagierte erleichtert: „Wir sind froh, dass wir es jetzt endlich anpacken können“, sagte er gegenüber unserer Zeitung. Der Verein wolle im September mit dem Bau beginnen.

 

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